Das Umlaufwasser in Luftwäschern und offenen Kühlkreisläufen in Kühltürmen darf nicht zu salzig werden. Weil in offenen Anlagen aber Wasser verdunstet und das Salz dabei nicht mit verdunstet, wird der Salzgehalt in Kreislauf immer höher, das Umlaufwasser wird salzhaltiger. Die Salzkonzentration darf bestimmte Werte nicht überschreiten. Deshalb wird einerseits Frischwasser nachgepumpt durch eine Zusatzwassernachspeisung, andererseits mittels einer Absalzautomatik der Salzgehalt geregelt. Dabei werden die Parameter des Umlaufwassers überwacht und der Verkeimung des Wassers entgegengewirkt. In der modernen Wassertechnologie wird eine konduktive sowie induktive Leitfähigkeitsmessung des Wassers durchgeführt, um den Salzgehalt zu testen. Das konduktive Verfahren ist aufgrund der Benutzung von Elektroden und der Belagbildung daran besonders bei hoher Leitfähigkeit wegen des direkten Kontakts mit dem Medium wartungsaufwendiger als das Induktive Verfahren, das berührungslos mit Spulen arbeitet und auch unter schwierigen Messbedingungen genau ist.
Die Absalzautomatik ist in der Grundausstattung verantwortlich zur Absalzung nach Leitfähigkeit und zur Temperaturüberwachung in offenen Kreisläufen von Kühlsysteme sowie Luftwäscheranlagen. In den Anforderungen der Abwasserverordnung ist eine Entsalzung vorgeschrieben. Zudem wird in einer Absalzautomatik auch Biozid dem Wasser zugegeben. Die Bioziddosierung ist erforderlich, um die Verkeimung des Wassers zu verhindern. Die Arbeitsweise der Automatik geht meist über eine benutzerfreundliche Menüführung mit Grafikdisplay und zusätzlichen Funktionstasten. Die Geräte besitzen in der Regel eine batteriegepufferte Netzabschaltung und die folgenden Funktionen:
- Messung der Leitfähigkeit
- Daraus gesteuert die Absalzung
- Temperaturkompensation des Leitfähigkeitswertes mit einem Temperatursensor
- Zeitsteuerung mit Vorabsalzung und Absalzsperrung zur Bioziddosierung
- Standby- und Automatik-Betrieb
- Schnittstelle zum Software-Update und zum Protokolldrucker
- Datensammlung auf Speicherkarte
- Speisewasserkonditionierung
- Enthärtungsanlage
- pH-Wert-gesteuerte Absalzung
Es gibt komplett vormontierte Anlagen für die automatische Absalzung der Luftwäscher und Kühlsysteme. Die Anlage besteht aus der Messung, der Steuerung sowie dem Absalzventil. Sie bietet:
- mögliche Ansteuerung der Biozid-Dosierung
- einfache Installation
- ein komfortables Steuergerät
- Messung konduktiv, für Luftwäscher
- Messung induktiv, vorzugsweise für Kühlwasser
Die Anwendungen bei den Anlagen
Automatisierte Absalz- sowie Dosiersteuerung eines Kühlwasserkreislaufes können über die normale Anwendung hinaus elektronisch die Betriebsdaten speichern und die Möglichkeit der Fernwartung bieten. Neben der automatischen Absalzsteuerung sowie der automatischen Dosierung von Inhibitoren und Korrosionsschutz sowie Bioziden lassen sich Systeme um eine pH-Wert Messung erweitern. Komfortabel bedienen lassen sich die Geräte meist über eine intuitiv aufgebaute Touchpanel-Steuerung.
Fazit
Bei einem offenen Umlaufwasserkreislauf verdunstet Wasser. Das erzeugt einerseits die benötigte Kühlwirkung, andererseits dickt das verbleibende Umlaufwasser ein und wird salziger. Es gibt Obergrenzen der Eindickung, die nicht überschritten werden dürfen. Durch Öffnen des Absalzventils kann Kreislaufwasser abgelassen werden aus dem System sowie durch eine Niveauregelung mit Frischwasser ersetzt werden. Mit steigender Eindickung steigt die Leitfähigkeit des Umlaufwassers an, die zur Messung der Aufsalzung mit einer Messung herangezogen wird. Die Steuerung der Absalzung wird mit einer Automatik durchgeführt: Eine temperaturkompensierte Leitfähigkeitssonde misst ständig die Leitfähigkeit im Umlaufwasser, sodass die Grenzwerte eingehalten werden können.